Hinter TEC|BENCH steckt die Idee, das gängige Hardware-Benchmarking durch Kombination mit den Methoden der virtuellen Produktentwicklung zu verbessern. Einerseits werden alle Informationen in digitaler Form aufbereitet und stehen dadurch dem Anwender direkt in seiner virtuellen Entwicklungsumgebung dauerhaft zur Verfügung. Andererseits ermöglicht die Virtualisierung weitaus tiefergehende Analysen des Wettbewerbsproduktes.
Die beim konventionellen Benchmarking gesammelten bzw. in Datenbanken verfügbaren Daten werden zur Erstellung von TEC|BENCH-Modellen ebenfalls benötigt. Entsprechend sind diese Informationen in sehr komprimierter Form in den Modellen enthalten. Abgeleitete Informationen wie Querschnitte können z.B. aus dem TEC|BENCH-Modell beliebig erstellt werden. Der entscheidende Schritt ist jedoch, dass sämtliche Details im Modell variiert und auf ihren Einfluss auf das Gesamtverhalten untersucht werden können. So wird nachvollziehbar, warum gerade diese Konfiguration letztlich gewählt wurde.
Die TEC|BENCH-Umfänge orientieren sich an den Bedürfnissen der Automobilindustrie. Sie decken die Bandbreite von komplexen Komponenten wie Zylinderköpfen, über die Rohkarosserie oder ausgestattete Karosserie für NVH Untersuchungen, bis zum Gesamtfahrzeug für Crash- oder Fahrdynamikanalysen ab.
Sogenannte „reine“ E-Fahrzeuge (BEV), also Fahrzeuge die ausschließlich mit einem E-Motor ausgestattet sind und ihre Energie aus einer Batterie im Fahrzeug beziehen sind noch selten verfügbar. Grundsätzlich steht einer entsprechenden Analyse nichts entgegen.
TECOSIM arbeitet an einer Methodik, die eine Analyse der spezifischen Bauteileigenschaften möglich macht.
Generell gilt, dass in modernen Stahl-Karosserien häufig auch Aluminiumkomponenten wie Federbeinaufnahmen oder Hutablagen zur Gewichtsersparnis verbaut werden und somit in das digitale Benchmarking einfließen. Die bei einer modernen Aluminiumkonstruktion angewandte Kombination von Strangpressprofilen, Gussknoten und Blechfeldern bedeutet insbesondere, dass viele Bauteile variable Wandstärken aufweisen, die entsprechend erfasst, dokumentiert und bei der Modellierung berücksichtigt werden müssen.
Die geometrische Genauigkeit wird durch die Vermessung von Photogrammetrie-marken sichergestellt, an denen sich auch das 3D-Digitalisierungssystem orientiert. Die Messunsicherheit liegt dabei durchaus unter den Fertigungstoleranzen, so dass Fertigungseinflüsse wie Falten aus dem Tiefziehprozess oder Verzug von Schweißzusammenbauten mit erfasst werden. Die rechnerische Genauigkeit des TEC|BENCH-Modells kann durch einen Vergleich mit vorab ermittelten Strukturtestergebnissen bewertet werden. Der Grad der Übereinstimmung wird dabei anhand von geeigneten Kriterien ermittelt.
Das ist unterschiedlich und hängt im wesentlichen von der Aufgabenstellung ab. Während z.B. die inneren Bauteile eines Motors das Crashverhalten eines Fahrzeugs nicht beeinflussen, müssen die in der Karosserie verbauten Verstärkungsbleche berücksichtigt werden. Dazu ist eine nahezu vollständige Zerlegung notwendig.
Ja, das Verfahren ist aufwendig und zeitintensiv. Allerdings können weiterführende Schritte parallel bearbeitet werden. TEC|BENCH-Aktivitäten sollten daher frühzeitig in den Entwicklungsprozess eingeplant werden.
Trotz sorgfältiger Vorgehensweise bei der Zerlegung kann es nicht immer vermieden werden, dass sich Bauteile z.B. aufgrund von Eigenspannungen bei der Zerlegung deformieren. Die daraus entstandenen geometrischen Abweichungen können jedoch im weiteren Verarbeitungsprozess korrigiert werden.
Je nach Aufgabenstellung werden die benötigten Daten ermittelt. Das heißt einerseits, dass Bauteile, die keinen Beitrag zur Steifigkeit liefern, nicht geometrisch sondern nur als Masse erfasst werden, andererseits aber für steifigkeitsrelevante Bauteile zusätzlich neben der geometrischen Gestalt auch die Wandstärke, das Material, sowie die Verbindungstechnik erfasst und dokumentiert werden. Für spezielle Komponenten werden wichtige Eigenschaften über spezifische Versuche ermittelt, wie z.B. die Charakteristiken von Gummilagern oder die Trägheitseigenschaften eines Motors.
Fahrzeugversuche wie z.B. Crashtests oder Fahrversuche werden bei renommierten Instituten durchgeführt. Für Struktur- oder Komponententests arbeiten wir mit anerkannten Dienstleistern der Automobilindustrie zusammen. Dadurch kann gewährleistet werden, dass die beauftragten Testumfänge nach dem aktuellen Stand der Technik durchgeführt werden.
In den letzten Jahren sind eine Vielzahl unterschiedlicher Karosserie- oder Fahrzeugmodelle entstanden. Sie decken Fahrzeuge aus vielen unterschiedlichen Segmenten vom Kleinstwagen über Kompaktklasse, untere und obere Mittelklasse, SUVs, Geländewagen bis hin zu LKWs. Sprechen Sie uns an, welches Fahrzeugsegment und welcher Lastfall Sie interessiert, so können wir Ihnen geeignete Modelle anbieten.
Wir können es nachvollziehen, dass unsere OEM-Kunden fürchten, ihr Know-how würde öffentlich gemacht. Für uns ist es jedoch selbstverständlich, sämtliche in TEC|BENCH-Modellen enthaltene Daten nachvollziehbar im TEC|BENCH-Prozess zu ermitteln. Umgekehrt kann natürlich jeder OEM ja auch diese Möglichkeit nutzen, Fahrzeuge aus anderem Hause noch detaillierter kennen zu lernen.
TEC|BENCH Modelle werden ausschließlich zum Zweck der Kenntniserlangung über den Stand der Technik eines Produktes erstellt i.S.d. DIN EN 45020:2006 (entwickeltes Stadium der technischen Möglichkeiten zu einem bestimmten Zeitpunkt, soweit Produkte, Prozesse und Dienstleistungen betroffen sind, basierend auf entsprechenden gesicherten Erkenntnissen von Wissenschaft, Technik und Erfahrung). Die Modelle und Daten dürfen entsprechend nur zu diesem Zweck genutzt werden.